1. Marktplatz
1. Marktplatz
Der Marktplatz entstand direkt an der alten Handelsstraße „durch die Kurzen Hessen“ von Frankfurt nach Mitteldeutschland und wird liebevoll die „Gut Stubb“ genannt. Der Marktplatz galt schon damals als bürgerliches Zentrum und dient auch heute noch als Treffpunkt für Jung und Alt. Das Rathaus, erbaut von Amtmann Hermann
Rüdiger aus Hersfeld, ist ein beeindruckendes und eines der schönsten Gebäude am Marktplatz. Der prachtvolle Renaissancebau aus dem Jahre 1586 / 87 befindet sich seit 1593 im Besitz der Stadt. Die Halle im Erdgeschoss diente als Marktund Handelsraum; eine eiserne Elle neben der Eingangstür erinnert daran. Das steinerne Portal mit seinen Skulpturen wurde wahrscheinlich vom landgräflichen Baumeister Eberth Baldewein aus Marburg entworfen. Besonders beachtenswert sind auch die detailgetreu restaurierten Renaissance-Malereien rund um die Fenster und die Steinskulptur eines Mannes in spanischer Tracht an der Gebäudeecke.
Vor dem Rathaus steht der kreisförmig gemauerte Marktbrunnen, ein Ziehbrunnen von 36 Metern Tiefe. Bis in die Zeit um 1500 wurde hier Grundwasser geschöpft. 1820 verfüllte man den Brunnen endgültig und er geriet in Vergessenheit, bis er 1980 bei Bauarbeiten für den Hessentag wieder entdeckt wurde.
Zu den besonders schönen Barockhäusern gehört die Poststation aus dem Jahre 1668. Die hohe Halle erinnert noch heute an die ursprüngliche Funktion. Die ehemaligen Stallungen und Scheunen an der Gebäuderückseite
sind mittlerweile zu Wohn- und Geschäftshäusern umgebaut.